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Bonze
[Re]: "Ob der olle Fritze in die Türkei fliegt ist dem Klima egal, das Kerosin/Öl wird verbraucht werden solange es gefördert wird."
Genau diesen Umstand verstehen die Ökobewegten nicht. Selbst wenn Deutschland Schlag heute aufhörte zu existieren und all seine Bewohner aufhörten zu atmen, es würde global nichts ändern. So lange fossile Energie wirtschaftlich gefördert werden kann, so lange wird jeder einzelne Tropfen in irgendeiner Form verfeuert werden und in der Atmosphäre landen.
Sämtliche Debatten um eine wie auch immer gelagerte Klima"gerechtigkeit" sind Makulatur, weil diese ganzen statistischen Kenngrößen von Pro Kopf, pro Wirtschaftskraft usw. irrelevant sind. Selbst wenn wir als entwickelte und hochindustrialisierte Gesellschaft auf einen CO2-Fußabdruck von 1970 beschränken, bringt das in Summe nichts, wenn das Zeug immer weiter und immer mehr aus der Erde gepumpt wird.
Warum? Weil nach uns (und den ca. 2 Mrd. Menschen in den Industrienationen) weitere ca. 6 Mrd. Menschen darauf warten, unseren Wohlstand auch nur ansatzweise zu erreichen. Mit Strom, Wasser, Dach über dem Kopf fängt es an, beim Auto (und sei es noch so alt und billig) geht's weiter. Wenn das auch nur im Ansatz karbonbasiert passiert, brauchen wir uns um das Klima keine Gedanken mehr zu machen.
Das Dilemma ist in meinen Augen nicht lösbar. Weder technisch noch über Verteilung (von was auch immer). Selbst die totale Klimaneutralität der "oberen" 2 Mrd. reicht nicht aus, wenn die 6 Mrd. aufschließen. Wenn man sich volkswirtschaftliche Kennziffern wie BIP oder Prokopfeinkommen anschaut, dann kommt man darauf. Das Dilemma besteht darin, das es dem Klima nix bringt, wenn da die 6 Mrd. mal so weit vorne sind, dass sie auch klimaschädlich werden, man ihnen aber moralisch kaum das Recht absprechen kann, es uns gleich tun zu wollen.
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Wenn ich ehrlich sein soll, ich erkenne das Problem nicht. Die deutsche Presselandschaft zeichnet sich dadurch aus, dass es unzählige Publikationen gibt, die einen in sich gleichen Sachverhalt aus verschiedensten Perspektiven beleuchtet. Ob diese Perspektive meine ist, steht dabei doch gar nicht zur Diskussion. Manche Redaktion publiziert manche Merkwürdigkeiten bei der Interpretation von Ereignissen mit Nachrichtenwert. Es ist ihr gutes Recht. So lange keine straf- bzw. verfassungsrechtlichen Grenzen überschritten werden, ist alles gut. Ich muss es ja nicht lesen.
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Eins der Grundübel deutscher Politik. Verschwurbeln und Schönreden! Egal wer! "Dynamisches Migrationsgeschen" für Gewaltdelikte bestimmter Klientel (die noch nicht mal Ausländer sein müssen), anstatt mal Roß und Reiter zu nennen. Und wenn die LG linksextremistisch sein soll, ist Merz wahrscheinlich das Gegenteil. Dieser Unsinn, damit irgendwelche Erklärungsmuster herzuleiten, ist Teil des Problems.
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Wenn man in seinem direkten Umfeld einen evangelischen Pfarrer hat, der diesen "interreligiösen Dialog" auf lokaler Ebene seit Jahrzehnten pflegt und der einem sagt, dass dieser Dialog sehr schwer sei, wenn man sich außerhalb von gemäßigten Kreisen bewegt, dann wird man misstrauisch diesen mehr oder weniger bekannten und/oder großen Verbänden. Da tummeln sich nebeneinander Gruppierungen, die am Ende nur die Strenge ihrer Auslegung trennt, in einem Verband. Am Ende, wenn es wirklich drauf ankommt, sind sie Muslime, die bei den Kufr leben.
Mazyek stand für den Ritt auf der Rasierklinge zwischen westlich-weltlichen Werten und den religiösen Werten seiner Verbandsmitglieder. Der Artikel beschreibt ja die Ambivalenz dieser Mitglieder. Ich habe Mazyek daher nie getraut, weil man sich nicht sicher sein konnte, wer die Hand in der Sprechpuppe hat. Gerade diese nicht-hierarchische, dezentrale Struktur des "Amts-Islam" ist ein Problem.
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[Re]: Die gesamte Diskussion über Rente, Generationenvertrag, den demografischen Wandel und all das was damit zusammenhängt, konnte man schon in schwarzweiß im Fernsehen sehen. Zu dem Thema hat schon Wehner im Bundestag gesprochen als die Generation der heute sog. Babyboomer bereits da war und sich der Pillenknick abzeichnet. Jahr weiß ich nicht, muss Anfang der 70er spätestens gewesen sein. Phoenix zeigte mal in seiner Rubrik "historische Bundestagsdebatten" die Debatte wo es um die (aus damaliger Sicht) noch fernen Probleme der Finanzierung der RV geht.
Lange Rede, kurzer Sinn, es hat sich die letzten 50 Jahre gar nichts getan. Und es wird sich auch nichts tun, solange man nicht den Kreis der Einzahler signifikant erhöht. Entweder direkt über Beiträge oder indirekt über Steuern und Abgaben. Das Finanzproblem der RV ist hausgemacht, u.a. durch Unterlassen bei verschiedenen Punkten, z. B. der Wiedervereinigung.
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[Re]: Na ja, meine Frühverrentung hat noch nicht mal ansatzweise etwas mit Straßenverkehr oder den damit zusammenhängenden Dingen zu tun. Das hat speziell bei mir gar nichts mit der Arbeit zu tun. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
Es geht um die Aussage in dem Artikel, dass Reisezeitkosten nicht steigen bei fallender (Durchschnitts)Geschwindigkeit. Ich halte schon die Definition für so nicht haltbar - und damit auch die darauf basierenden Schlussfolgerungen nicht. Selbst ohne ökonomische Betrachtung rasen die Leute pendeln von/zur Arbeit, weil der Freizeit vs. Aufenthalt auf der Straße ein Wert zugewiesen wird. Da ist die Zeit ein Faktor, dem ein Wert beigemessen wird.
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Rein ökonomisch betrachtet ist es für mich ein Unterschied, ob ich die Strecke Ruhrgebiet - München in 7 Stunden oder in 6 Stunden schaffe. Die Fahrt in 6 Stunden wird mich ca. 40 € mehr Spritverbrauch kosten für die gleiche Strecke, dafür kann ich dem Kunden eine Stunde in Rechnung stellen, die mit 120-170 € berechnet wird. Und wenn ich angestellt bin, hat die Rechnung meines Chefs im Idealfall direkte Auswirkungen auf Gratifikationen oder anderweitige Erfolgsprämien.
Alle anderen Betrachtungen wie Sicherheit, Umwelt und andere Faktoren kommen erst danach - wenn überhaupt! Ich bin in gewisser Hinsicht froh, krankheitsbedingt aus dieser Knochenmühle raus zu sein als Frührentner. Aber es ist halt nicht richtig, dass Rasen nichts bringt. Würde es nichts bringen, würden die Heerscharen von Außendienstlern, Fernpendlern etc. es nicht so krachen lassen.
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[Re]: Das träfe nur dann zu, wenn die nachziehenden Länder in ihrer Entwicklung das Karbonzeitalter überspringen. Es ist dem Klima nicht geholfen, wenn am Ende netto die gleichen Emissionen zu Buche stehen wie heute. Die "Erste Welt" mit 1/4 der Weltbevölkerung ist in x Jahren de facto klimaneutral, während 3/4 mit steigendem Wohlstand diese Einsparungen (über)kompensieren über die Jahrzehnte.
Wenn man allerdings sagt, die heutigen Entwicklungs- und Schwellenländer verharren in ihrer Armut und verbrauchen weiter entsprechend wenig CO2, dann stimmt die klimatechnische Rechnung wieder. Wir sind klimaneutral und wohlhabend, der Rest nicht. Das wird wohl niemand ernsthaft wünschen.
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So einfach ist das leider nicht. Was bei der Debatte um Klima"gerechtigkeit" immer wieder falsch vermittelt wird ist, dass ca. 2 Mrd. Menschen in den entwickelten/industrialisierten Ländern leben, die nun über fiktive, zukünftige und vergangene CO2-Kontingente die Welt retten sollen, weil das gerecht sei. Das kann aber so nicht funktionieren, weil dahinter 6 Mrd. Menschen darauf warten, auch nur annähernd in Richtung der "vorderen" 2 Mrd. zu prosperieren. Die fragen nicht nach irgendeiner Art von Gerechtigkeit sondern wollen Strom, Wasser, Autos, ganz allgemein Wohlstand. Zu Recht! Wenn das aber karbonisiert mit fossiler Energie geschieht, dann wird es das Klima zerreißen, selbst wenn wir in den Industrienationen auf 1970 oder davor zurück schalten. Degrowth funktioniert aber auch nicht! Weil bis auf ein paar Idealisten das niemand will. Davon nehme ich mich nicht aus. Entweder wir als entwickelte Länder finanzieren die globale Dekarbonisierung und das Überspringen des Karbonzeitalters der heutigen Schwellen- und Entwicklungsländer und entwickeln die dafür technischen Möglichkeiten. Oder wir lassen uns auf diese Scheindebatte ein, zu meinen, mit CO2-Kontingenten etwas bewegen zu können. Wenn 1/4 der Weltbevölkerung seinen CO2-Fußabdruck um rund die Hälfte in Bezug zu einem Zeitpunkt X reduziert und vorher 90% der Emissionen verursacht hat, dann darf der Rest diese dann 45% nicht (über)kompensieren durch karbonlastiges Wachstum. Da spielt das Alter dann auch keine Rolle mehr.
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Hut ab für diese Entscheidung, nur dem eigenen Gewissen geschuldet. Ich finde es unerträglich, dass sich gerade die SPD diesem PUA widersetzt. Im Komplex NSU sind so viele offene Fragen, die gerade von politischer Seite her offen sind, dass das völlig unverständlich ist. Wenn dann noch der Machterhalt der eigenen Koalition wichtiger ist als die Aufarbeitung, dann läuft gehörig was schief.
Hamburg war vielleicht nicht der Kern des NSU-Terrors, aber es wäre schon schön gewesen, die Sache aus politischer (Behörden) Sicht zu beleuchten. Und noch schöner wäre, wenn die SPD dahinter stehen würde.
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