Geflüchtete im Straßenverkehr: Mit Fotos über die Ampel

Aus dem Bürgerkrieg auf Deutschlands Straßen. Das ist für viele Asylsuchende eine echte Herausforderung. Jetzt soll eine App helfen.

Ein Bus steht neben einer Straßenbahn

Hält nicht durch Winkzeichen, sondern nur an Haltestellen Foto: dpa

BERLIN taz | Wie kann man den Straßenverkehr für Geflüchtete sicherer machen? Diese Frage stellte sich der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR). Herausgekommen ist das Projekt „German Road Safety“, das Geflüchteten die wichtigsten Verhaltensweisen im deutschen Straßenverkehr näherbringen soll. Herzstück des Projekts ist eine Smartphone-App, die durch eine Internetseite und zwei Broschüren ergänzt wird. „Mit der App bedienen wir das wichtigste Kommunikationsmittel der Hauptzielgruppe: das Smartphone,“ sagte DVR-Geschäftsführerin Ute Hammer.

Menschen aus unterschiedlichen Teilen der Welt seien an unterschiedliche Mobilitätskulturen gewöhnt. Für viele Frauen aus dem arabischen Raum sei Fahrradfahren beispielsweise unüblich, für andere das Anschnallen im Auto keine Selbstverständlichkeit. Wieder andere seien nicht daran gewöhnt, dass Busse nur an Bushaltestellen anhalten und nicht etwa durch Winken. Man mache das Ganze nicht, weil man statistisch irgendwie ablesen könne, dass Geflüchtete mehr Verkehrsunfälle verursachten, betont Marc-Philipp Waschke, DVR-Referent für Geflüchtete und Zugewanderte. Es handle sich viel mehr um ein Präventionsprojekt.

In vier Themenkapiteln könnten sich die Geflüchteten über die Fortbewegung via öffentlichen Nahverkehr, zu Fuß, Fahrrad sowie Auto und Motorrad informieren. Am wichtigsten sei dabei das Kapitel zum öffentlichen Nahverkehr, da der Großteil der Geflüchteten diesen am stärksten nutze. Dafür gebe es anhand von Fotobeispielen eine Übersicht zu den unterschiedlichen Verkehrsmittel, sowie kleine Animationen mit Tipps zu Verhaltensweisen und verschiedenen Orientierungshilfen.

Erhältlich ist die für Apple iOS und Android verfügbare App derzeit auf Deutsch, Englisch und Arabisch. Weitere Sprachen seien in Vorbereitung. Die Broschüren „Fahrrad fahren in Deutschland“ und „Unterwegs in Deutschland“ seien hingegen zusätzlich noch auf Farsi, Paschtu, Französisch, Tigrinisch, Albanisch und Kurdisch erhältlich.

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